Ein bewegender und informativer Vortrag zum Thema Demenz im Stumpe-Saal
Am Montag, den 6. Oktober 2025 um 16:00 Uhr, durften wir im Stumpe-Saal des Family Centers einen besonderen Gast begrüßen: Sandra Wieland, Projektverantwortliche für das Senioren- und Demenzkonzept am Landratsamt Ostallgäu. Unter dem Titel „Nicht vergessen – dazugehören!“ führte sie die zahlreichen Besucherinnen und Besucher in ein Thema ein, das viele Menschen bewegt und zugleich oft verunsichert: Demenz.
Demenz gehört längst zu den größten gesellschaftlichen Herausforderungen – auch hier bei uns im Ostallgäu. Mehrere tausend Menschen leben mit einer demenziellen Erkrankung, jedes Jahr kommen hunderte Neuerkrankungen hinzu. Hinter all diesen Zahlen stehen Menschen mit ihren Geschichten, Familien, die jeden Tag unterstützen, und Nachbarschaften, die mittragen. Frau Wieland verstand es, diesen Zahlen ein Gesicht zu geben und ganz nah an der Lebensrealität der Betroffenen zu bleiben.
Mit großer fachlicher Kompetenz und viel Feingefühl beschrieb sie, wie Demenz entsteht, welche Formen es gibt und warum die Alzheimer-Erkrankung die häufigste ist. Gleichzeitig machte sie Mut: Auch wenn Demenz nicht heilbar ist, kann eine frühe Diagnose vieles erleichtern. Sie schafft Klarheit, eröffnet Behandlungsmöglichkeiten und hilft, Unterstützung rechtzeitig in Anspruch zu nehmen. Erste Anzeichen wie Gedächtnislücken, Orientierungsschwierigkeiten oder Veränderungen im Verhalten wurden ebenso verständlich erklärt wie die nächsten Schritte für Betroffene und Angehörige.
Ein Schwerpunkt des Abends lag auf den vielfältigen Unterstützungsangeboten im Landkreis Ostallgäu. Von Beratungsstellen über Selbsthilfegruppen bis hin zu Entlastungsdiensten und Projekten für eine demenzfreundliche Gesellschaft – Frau Wieland zeigte auf, wie viele Türen offenstehen und wie wichtig es ist, diese Angebote auch zu nutzen. Besonders beeindruckend war ihr Einblick in das Ostallgäuer Demenzkonzept „Einfach dazugehören“, das in Bayern inzwischen als Vorzeigeprojekt gilt. Das Konzept möchte Menschen mit Demenz sichtbar machen, ihnen Teilhabe ermöglichen und Angehörigen den Rücken stärken. Dabei arbeiten Landratsamt, Kommunen, Fachstellen, Vereine, Ehrenamtliche und viele Engagierte Hand in Hand.
Für uns als Stiftung Nächstenliebe in Aktion war dieser Vortrag ein wertvoller Beitrag zu unserem Wunsch, Wissen zu vermitteln, Verständnis zu fördern und die Lebenswirklichkeit älterer Menschen stärker in den Blick zu nehmen. Demenz betrifft niemals nur einzelne Personen, sondern immer auch Familien, Nachbarschaften und ganze Gemeinden. Genau deshalb war dieser Nachmittag so wichtig.

